Von Hausaufgaben zu Lernzeiten

-Unser Lernzeitkonzept-

Hausaufgaben im klassischen Sinn haben keinen messbaren Einfluss auf die Leistungssteigerung. Dies belegen Studien bereits seit einigen Jahren. Je nachdem, inwieweit die Eltern bei der Bearbeitung unterstützen, zeigt sich sogar ein negativer Effekt auf die Selbstständigkeit der Kinder. Sowohl von Kindern, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern als auch von Erzieherinnen und Erziehern im Ganztagsbereich unserer Schule wurde die Hausaufgabensituation kritisch gesehen. Häufig fühlten sich die Kinder mit den gestellten Aufgaben überfordert, was sich negativ auf die Motivation auswirkte. Die Eltern gerieten dann oft in die Rolle der Antreiber und übten Druck aus, was zu Frust und Konflikten führte. In der Schule wiederum kostete das Besprechen und Kontrollieren der Hausaufgaben wertvolle Unterrichtszeit und war kein Beleg für den Leistungsstand des einzelnen Kindes. Nicht zuletzt im Nachmittagsbereich der OGS entstand durch die Organisation der HA-Betreuung viel Unruhe.

Die Zeit war reif für Veränderungen!

Daher hat sich die PGS aufgemacht, neue Wege zu gehen und ein Konzept entwickelt, welches die herkömmlichen Hausaufgaben ablösen soll.

Im Sinne der individuellen Förderung erhalten die Kinder Aufgaben, die an ihren jeweiligen Leistungsstand angepasst sind. Nur so kann eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff gewährleistet und der Lernzuwachs des einzelnen Schülers sichtbar werden. In festgelegten Zeiträumen bearbeiten die Kinder anhand von Lernzeitplänen ihre Aufgaben, welche sie zunehmend auch selbständig einteilen. Auf diese Weise wird das selbstgesteuerte Lernen und die Eigenverantwortlichkeit gefördert.

Die Lernzeiten finden jeweils montags, mittwochs und donnerstags in den Randstunden der einzelnen Jahrgänge im Klassenverband statt und werden durch die Klassenlehrer und einer zusätzlichen Fachkraft begleitet. So erreichen wir gleiche Bedingungen für alle Kinder und können bei Problemen unmittelbar reagieren.

Am Ende der Woche nehmen die Kinder ihren Lernzeitplan mit nach Hause, wo dieser von den Eltern abgezeichnet werden muss. Die Eltern erhalten dadurch einen Überblick über die Lerninhalte und sollen die Arbeitsergebnisse und Lernfortschritte ihrer Kinder würdigen und wertschätzen. Darüber hinaus sind sie für die Kontrolle des Arbeitsmaterials und für die Unterstützung bei Langzeithausaufgaben verantwortlich. Langzeithausaufgaben sind verbindlich, z.B. lesen üben, Kopfrechnen der Grundrechenarten, Gedichte auswendig lernen etc.

Durch das Lernzeitkonzept werden Vormittag und Nachmittag unserer offenen Ganztagsschule deutlich miteinander verknüpft. Die Potenziale unseres multiprofessionellen Teams werden effektiver ausgeschöpft und kommen den Kindern zu Gute.

Unsere Schülerinnen und Schüler sollen sich durch die Umsetzung des Lernzeitkonzeptes weniger als Objekte, sondern mehr als Subjekte ihres eigenen Lernprozesses erleben und auf diese Weise ihr Selbstwertgefühl und ihre Lernmotivation steigern.